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Der Autor problematisiert die Expansion der 'Sozialpolitik-Praxis' im Verhältnis zu den gleichzeitigen Entwicklungen in der 'Sozialpolitik-Wissenschaft'. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stehen die Mißverständnisse um die heutige Sozialpolitik, welche in der mangelnden Wahrnehmung der ökonomischen Grundlagen und der Ordnungsfunktion der sozialen Sicherung in der Öffentlichkeit bestehen. Auch tritt der Grundgedanke in der Tradition der Sozialpolitik - die Orientierung am Sozialprinzip und die Einbindung des Einzelnen durch die Beschränkung seiner Freiheit - zunehmend in den Hintergrund. Der Autor skizziert die Entwicklung des sozialen Sicherungssystems und erörtert zukünftige Aufgaben der praktischen Sozialpolitik. In Bezug auf die Probleme der Finanzierbarkeit der Leistungen weist er auf die grundsätzliche Frage hin, in welchem Maße Selbstverantwortung vom Einzelnen übernommen werden kann. Ferner sollte die 'Sozialpolitik- Wissenschaft' durch eine ausreichende Politikberatung mehr Einfluß auf die Praxis ausüben als bisher. (ICI)

Nach einer kurzen Skizze zur Krise des gesetzlichen Alterssicherungssystems, konzentriert sich der Autor auf das "politische" Element in der Diskussion um Finanzierungsfragen. "Wenn Überschüsse aus einem Subsystem oder richtiger eine nicht ganz so ungünstige Finanzlage dazu benutzt wird, finanzielle Engpässe eines anderen Subsystems zu beseitigen und wenn das nicht auf einen Einzelfall beschränkt bleibt, stellen wir nicht nur die Selbstverwaltung in Frage, sondern machen uns auf den Weg in die Einheitsversicherung." Diese Überlegung wird mit Hinweis auf den sog. "Verschiebebahnhof" illustriert. Die Problemdiskussion macht deutlich, daß, wenn zukünftig in der gesetzlichen Rentenversicherung ein Kapitalstock angehäuft werden soll, um das Umlageverfahren zu modifizieren, und um wenigstens teilweise zu einem Kapitaldeckungsverfahren überzugehen, rechtliche Vorkehrungen zur Sicherung dieses Kapitalstocks vor dem Zugriff der Politik geschaffen werden müssen. (ICD)